Reservisten wehren sich gegen die Spar-Attacke der ARD

Pressemitteilung des VdRBw vom 30.03.2011

Bonn – Reservisten zeigen nicht nur Solidarität – sie leben sie: Bereits zum zweiten Mal will das Erste Deutsche Fernsehen (ARD) auf Kosten der kämpfenden Truppe am fernen Hindukusch Geld einsparen. Ab 1. April sollen die Übertragungen via Satellit nach Afghanistan einstellt werden.

 

„Wir haben als Reservistenverband 200.000 gelbe Schleifen und eine halbe Million Aufkleber mit dem Symbol der Solidarität für die Soldaten im Auslandseinsatz verteilt. Jetzt heißt es, den symbolischen Solidaritätsbekundungen auch Taten folgen zu lassen“, sagt Gerd Höfer, Präsident des Reservistenverbandes. Er ruft alle acht Millionen Reservisten dazu auf, sich für einen Fortbestand der Übertragung des ARD-Programms nach Afghanistan einzusetzen.

 

Mit Briefen an die ARD-Vorsitzende Monika Piel können Reservisten ihren Unmut zum Ausdruck bringen. „Die Reservisten können auch ihre Wahlkreisabgeordneten mobilisieren“, so Höfer in einem Aufruf, der an alle 106 Geschäftsstellen des Reservistenverbandes in ganz Deutschland ging. Der Verbandspräsident wird in den kommenden Tagen selbst an den Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestages, Hellmut Königshaus, sowie an die WDR-Intendantin Monika Piel, die derzeit den ARD-Vorsitz innehat, schreiben. „Auf dem Rücken der Soldaten, die am Hindukusch jeden Tag ihr Leben riskieren, darf nicht gespart werden“, sagt Höfer wütend.

In Afghanistan sind zurzeit 5.166 Soldaten im Kriegseinsatz, unter ihnen sind 395 Reservisten. Sie alle zahlen ihre GEZ-Gebühren weiter. Eine Befreiung von diesen Gebühren gibt es für Soldaten nicht einmal dann, wenn sie ledig sind und ihren Fernseher in der heimischen Wohnung über Monate nicht nutzen können. Die Rundfunkanstalten der ARD erhalten zusammen etwa 5,3 Milliarden Euro pro Jahr aus dem GEZ-Gebühren-Topf. Die Übertragung nach Afghanistan kostet die ARD etwa eine Million Euro pro Jahr.

Hintergrundinformationen zum Reservistenverband

Seit über einem halben Jahrhundert steht der Reservistenverband loyal an der Seite der Bundeswehr. Über 122.000 Reservisten und Mitglieder engagieren sich ehrenamtlich in der Erfüllung ihres parlamentarischen Auftrages als Mittler in der Gesellschaft für die Belange der Streitkräfte – besonders in Zeiten kriegerischer Auseinandersetzungen für unsere Soldaten und Reservisten in Afghanistan.

Der Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr e.V. (VdRBw)  – so der satzungsgemäße Name des Reservistenverbandes – tritt mit seinen Reservisten für die freiheitliche demokratische Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland aktiv ein.

Über 3.000 Reservistenkameradschaften und -arbeitsgemeinschaften sind im engen Schulterschluss mit der Bundeswehr und vielen anderen Partnern flächendeckend in Deutschland aktiv. Sicherheitspolitische Arbeit, Förderung militärischer Fähigkeiten, regionale Initiativen zum Schutz der Heimat und Betreuung vom Schicksal des Krieges betroffener Reservisten sind nur einige Felder der erfolgreichen Arbeit des Verbandes. Im ganzen Land betreuen über 100 Geschäftsstellen alle Reservisten der Deutschen Bundeswehr und sind ständige Ansprechstelle in allen Fragen zur Reserve und auch zur Bundeswehr.

Unsere Stärke Kameradschaft, unsere Motivation: „Tu was für Dein Land“!

Dem aktuellen Wahlspruch „Tu was für Dein Land“ fühlt sich der Verband in besonderer Weise verpflichtet, da die Bundeswehr aufgrund ihrer Reform und der Aussetzung der Wehrpflicht verstärkt das freiwillige Engagement der Reservisten benötigen wird.

Reservisten und ihr Verband engagieren sich seit einem halben Jahrhundert für ihre Heimat und unser Land. Sie helfen bei Flutkatastrophen, vertreten in den deutschen Kasernen Berufs- und Zeitsoldaten, die im Auslandseinsatz stehen, sie kämpfen selbst Seite an Seite mit aktiven Soldaten in Afghanistan, sie sin d ehrenamtlich in ihren Heimatorten als Mittler in sicherheitspolitischen Fragen tätig.

Der Reservistenverband ist für die Betreuung aller Reservisten der Bundeswehr zuständig – das sind acht Millionen deutsche Bundesbürger – dafür erhält er jährliche Zuwendungen aus dem Verteidigungsetat des Bundeshaushalts.

Link zur Aktion des VdRBw: ARD will nicht mehr für die Isaf-Truppe senden

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