Zum Gedenken an den Beginn der Berliner Luftbrücke vor 75 Jahren hat der hessische Ministerpräsident Boris Rhein gemeinsam mit Vertretern der ehemaligen alliierten Westmächte am Luftbrückendenkmal am Frankfurter Flughafen am Mittwoch, den 21. Juni 2023 eine feierliche Kranzniederlegung abgehalten.
Über den Zeitraum vom 24. Juni 1948 bis 12. Mai 1949 flogen die Westalliierten fast 280.000-mal das Nötigste an Nahrung und Gütern in das von der sowjetischen Besatzungsmacht abgeriegelte Berlin und versorgten somit rund 2,2 Mio. Menschen. Die Amerikaner flogen von der damals in Frankfurt errichteten Rhein-Main-Airbase aus.
Als Ehrengäste der von der Staatskanzlei Hessen organisierten Gedenkfeier waren unter anderem alle fünf Kinder des 2022 verstorbenen Piloten Gail S. Halvorsen anwesend. Er ging als das Gesicht und Herz der Luftbrücke in die Geschichte ein. Statt nur Lebensmittel zur Versorgung der Bevölkerung nach Berlin zu fliegen, bastelte der als „Candybomber“ bezeichnete Pilot Minifallschirme mit Süßigkeiten und warf sie über Berlin ab. Sein Erkennungszeichen unter der Vielzahl an eintreffenden Flugzeugen über Tempelhof war das Wackeln seiner Tragflächen, was ihm den Spitznamen „Uncle Wiggly Wings“ einbrachte.
Die Durchführung der feierlichen Kranzniederlegung erfolgte durch eine Ehrenformation der US Airforce aus Ramstein und einer Abordnung der Hessischen Landespolizei. Die Reservistenkameradschaft Frankenstein wurde als Vertreter der Reserve der deutschen Bundeswehr eingeladen. Musikalisch wurde die Veranstaltung von der Band der US Air Force Ramstein begleitet.
Das 1985 am Frankfurter Flughafen errichtete Luftbrückendenkmal befindet sich heute im Besitz der Fraport AG. Der gemeinnützige Verein Luftbrücke Frankfurt – Berlin 1948-1949 e.V. setzt sich für die Erhaltung der Erinnerung an die Luftbrücke 1948-1949 ein und veranstaltet regelmäßig offizielle Gedenkveranstaltungen.
(Fotos: Jochen Meyer u.a.)